An- und Weiterreise

Wie komme ich hin?


Um nach Nepal zu kommen, gibt es zwei Möglichkeiten: mit dem Flugzeug oder auf dem Landweg über Indien oder Tibet mit dem Bus. Nachfolgend stellen wir Ihnen die einzelnen Varianten vor.


Mit dem Flugzeug


Direktflüge von Europa nach Nepal gibt es derzeit keine. Durch den Zwischenstopp (mindestens einer, auch mehrere möglich) muss man mit einer Gesamtreisezeit von mindestens 15 Stunden und mehr rechnen. Die Flugpreise schwanken stark je nach Saison und Fluggesellschaft. Spitzenpreise gelten in der Hauptreisezeit von September bis Ende November und von Anfang März bis Mitte April und um die Weihnachtszeit. Die Fluggesellschaften Quatar und Etihad fliegen ab München via Doha bzw. Abu Dhabi. Einige weitere Fluglinien fliegen von München nach Delhi, von wo aus man auf dem Landweg oder auf einem separaten Flug nach Kathmandu weiterreisen kann.


Nepals einziger internationaler Flughafen ist Kathmandus Tribhuvan Airport. Wer beim Anflug auf Kathmandu die Berge sehen möchte, sollte sich einen Platz auf der rechten Flugzeugseite sichern. Die zu entrichtende Ausreisesteuer beträgt bei internationalen Flügen 15 Euro und bei Flügen nach Indien 10 Euro.


Auf dem Landweg


Die Straßenverbindungen von Indien und Tibet nach Nepal sind gut ausgebaut. Zwischen Indien und Nepal gibt es offiziell sechs Grenzorte, an denen man als Tourist einreisen darf: Dhangadhi und Mahendranagar (beide in Westnepal), Nepalganj, Sunauli bei Bhairawa, Rauxaul bei Birganj und Kakarbhitta in Ostnepal. Am meisten frequentiert sind die Übergänge bei Sunauli und Birganj. Man kann sich entweder eine Busfahrt bis zur Grenze kaufen und von dort die Weiterreise organisieren oder über ein Reisebüro eine komplette Fahrt bis zum Zielort buchen.


Die erste Variante ist dabei billiger, zuverlässiger und in der Regel nicht kompliziert. Man kann aber auch mit dem Auto oder per Fahrrad die Grenze passieren. Infos siehe weiter unten. Die Einreisevisa können direkt an den Grenzübergängen eingeholt werden. Gelegentlich verlangen die Beamten aber Schmiergeld.


Mit dem Bus


Über Indien


Von Kolkata (Kalkutta)

Die klassische Route führt mit dem Zug über die Stadt Gorakhpur in Uttar Pradesh (ca. 20 Stunden). Von dort nimmt man einen Bus bis zum Grenzübergang Sunauli/Bhairawa. Er zählt zu den beliebtesten Übergängen, da es von dort die schnellste Busverbindung nach Kathmandu und zu anderen Zielen gibt. Sowohl ab Sunauli als auch Bhairawa fahren regelmäßig Busse direkt nach Kathmandu (Fahrzeit: ca. 2 bis 3 Stunden). Oder man fliegt: Nepal Airlines bietet dreimal wöchentlich Flüge für die Strecke Bhairawa–Kathmandu an. In der Nähe von Bhairawa befinden sich Buddhas Geburtsort Lumbini und der Chitwan-Nationalpark – zwei sehr empfehlenswerte Zwischenstopps!


Von Darjeeling

Per Kleinbahn oder Bus geht es zum nordbengalischen Verkehrsknotenpunkt Siliguri, danach weiter mit dem Bus zum Grenzübergang Kakarbhitta und im Anschluss daran ebenfalls per Bus weiter nach Biratnagar (110 km), wo zahlreiche Anschlussbusse zur Verfügung stehen. Nepal Airlines fliegt zweimal täglich von hier aus nach Kathmandu. Wer diese lange Route wählt, dem sei ein Zwischenstopp in der für Hindus heiligen Stadt Janakpur oder im Chitwan-Nationalpark empfohlen, der quasi auf der Strecke liegt.


Von Varasi (Benares)

Von Varanasi kann man mit dem Zug oder dem Bus nach Gorakhpur fahren. Von dort geht es wieder mit dem Bus bis zum Grenzübergang Sunauli/Bhairawa. Und ab da mit Bus oder Flugzeug nach Kathmandu. Alternativ kann man auch noch den Grenzübergang Raxaul nehmen. Von dort geht es per Rikscha über die Grenze nach Birganj. Ab dort fahren Direktbusse nach Kathmandu. Nepal Airlines fliegt einmal täglich ab Simra (20 km nördlich von Birganj) nach Kathmandu. Früher fuhren die Busse über die Passstraße nach Kathmandu und man hatte einen grandiosen Ausblick auf den Himalaya. Daher war diese Route äußerst beliebt. Heute wird jedoch der Umweg über Chitwan und Mugling genommen, da der Weg flacher und daher schneller und schonender für die Busse ist. Seither wird diese Route von Reisenden seltener benutzt. Der Weg über Sunauli/Birgunj ist auch weitaus schneller.


Von Delhi

Zahlreiche Reisebüros bieten Direkt-Busfahrten von Delhi nach Kathmandu an (mindestens 36 Stunden!). Grenzübergang Sunauli oder Rauxaul. Oft muss man an der Grenze den Bus wechseln. Oder man fährt von Delhi bis Rauxaul mit dem Zug und dann weiter mit dem Bus – wie oben beschrieben.


Mit dem Auto


Selbstfahrer können an jedem der offiziellen Grenzübergänge einreisen. Wer mit dem eigenen Auto anreist, braucht einen „Carnet de Passage“ (Zolldokument), der zu Hause bei den Automobilclubs oder auch in Indien erhältlich ist, falls das Fahrzeug erst dort gekauft wurde. Internationaler Führerschein ist mitzuführen.


Mit dem Fahrrad


Wer mit dem Fahrrad nach Nepal einreisen möchte, hat dabei keine besonderen Formalitäten zu berücksichtigen. Beste Reisezeit hierfür: Dezember bis Februar (kühler).


Die Hauptverbindungsstrecken für Fahrradfahrer im Überblick:

  • Birganj – Kathmandu: 185 Kilometer Entfernung, Höhen: 90 bis 2490 Meter. Spektakuläre, aber extrem anstrengende Route!
  • Kakarbhitta – Kathmandu: 540 Kilometer Entfernung, Höhen: 80 bis 2490 Meter. Abenteuerliche Route durch wenig besuchte Gegenden.
  • Sunauli – Pokhara: 185 Kilometer Entfernung, Höhen: 90 bis 1500 Meter. Radfahrerfreundliche Einsteigerroute.
  • Mahendra Nagar – Pokhara: 750 Kilometer Entfernung, Höhen: 80 bis 1500 Meter. Ländlichste Strecke von Delhi aus.
  • Kodari – Kathmandu: 230 Kilometer Entfernung, Höhen: 630 bis 1640 Meter. Einzige Tibet-Verbindung.



Über Tibet


Der Einreise über Tibet ist nicht immer möglich, daher sollten Sie sich vorab über die aktuelle Situation bei einer chinesischen Auslandsvertretung informieren. Die geltenden Vorschriften können sich oft und sehr plötzlich ändern! Falls die Einreise möglich ist, erfolgt sie über den Grenzposten in Dram (chinesisch Zhangmu, 2300 Meter). Acht Kilometer nach Dram liegt die „Friendship Bridge“, die man zu Fuß oder mit dem Bus erreicht. Dann kommt der nepalesische Grenzort Kodari. Von dort aus gelangt man über den Arniko Highway ins Landesinnere und Kathmandu.


Wie bewege ich mich in Nepal fort?


Busse


Öffentliche Busse sind für Touristen in Kathmandu eher ungeeignet. Die Routen sind schwer zu durchschauen und die Busse extrem überfüllt. Zwischen Kathmandu und Pokhara, Chitwan-Nationalpark, Lumbini und Nagarkot sowie zwischen Pokhara und Chitwan und Sunauli fahren aber auch sogenannte Touristenbusse. Eine Erweiterung des Touristennetzes ist angedacht. Die Busse sind in einem wesentlich besseren Zustand als die öffentlichen Busse und daher sicherer – und teurer. Tickets sind in Kathmandu und Pokhara bei Straßenverkäufern zu erwerben. Sitzplätze am besten ein bis zwei Tage im Voraus buchen. Die Preise der Touristenbusse sind nicht festgelegt. Preisvergleich lohnt! Öffentliche Überlandbusse sind billiger, aber auch strapaziöser. Man unterscheidet zwischen Tages- (für 6 bis 12 Stunden Fahrt) und Nachtbussen (für 10 bis 20 Stunden Fahrt), wobei von Letzteren eher abzuraten ist. Immer wieder kommt es vor, dass Fahrer einschlafen bzw. der Bus in der Nacht überfallen wird. Auch für die öffentlichen Überlandbusse (auch „Expressbusse“ genannt) sollten Sitze vorab reserviert werden. Eine dritte Busalternative sind schließlich die Micro Vans (Kleinbusse). Sie sind schneller, bequemer und etwas teurer als die großen Busse.


Jeeps und Lastwägen


Wo Busse nicht mehr weiterfahren, kann man meist auf Jeeps vertrauen. Die „Straßen“, die man dann befährt, sind aber meist äußerst unwegsam und die Fahrzeuge alt, klapprig und völlig überladen. In der Monsunzeit sind diese entlegenen Wege aufgrund von Erdrutschen oder dergleichen gesperrt. Wenn kein Jeep in Sicht ist, kann man auch versuchen, in einem Lastwagen („Lori“) mitzufahren. Viele Firmen verdienen sich durch das Mitnehmen von Passagieren ein Zubrot. Man zahlt im Schnitt so viel, wie man für eine Busfahrt bezahlen würde. Frauen sollten nur in Begleitung auf diese recht außergewöhnliche Form des Transports zurückgreifen. Sowohl Jeeps als auch Lastwägen warten meist an größeren Abzweigungen, bis sie genügend Mitfahrer zusammenhaben.


Per Anhalter


Wenn man irgendwo festsitzt, kann man durchaus auch versuchen per Anhalter weiterzukommen. Allerdings gibt es nur wenige private Fahrzeuge in Nepal. In jedem Fall wird der Fahrer Geld für das Mitnehmen verlangen. Alleinreisenden ist vom Autostoppen eher abzuraten.


Inlandsflüge


Aufgrund der gebirgigen Topographie spielt der Flugverkehr innerhalb Nepals eine große Rolle. So sind alle größeren Städte durch regelmäßige Flüge mit Kathmandu verbunden. Aber auch kleinere Städte, die über eine Landepiste verfügen, werden angeflogen. Auf den wichtigsten Strecken in Städte und zu Trekkinggebieten haben sich zahlreiche private Fluggesellschaften etabliert, die zuverlässiger und auch sicherer sind als die staatliche Nepal Airlines Corporation (NAC). Touristische Ziele werden zur Hauptreisezeit auch mehrmals täglich angeflogen. Tickets gibt es in allen Reisebüros. Die Preise für Inlandsflüge liegen zwischen 55 und 120 Dollar. Da es sich bei den Flügen meist um Sichtflüge handelt, kann es bei schlechtem Wetter zu erheblichen Verspätungen kommen. Dies sollte bei der Reiseplanung berücksichtigt werden.


Mietwagen und Motorräder


Mit einem gemieteten Auto kommt man schneller, flexibler und bequemer voran. Großer Vorteil: Zum Mietwagen gibt es in Nepal einen Chauffeur dazu. So braucht man sich nicht um den chaotischen (Links-)Verkehr kümmern und sich nicht vor etwaigen Kuh-Kollisionen fürchten. Denn diesbezüglich ist in Nepal höchste Vorsicht geboten. Wer eine Kuh tötet, riskiert bis zu 12 Jahre Gefängnis (genau so viel wie für den Mord an einem Menschen)! Motorradfahrer hingegen müssen selbst fahren und auf ihre Sicherheit achten. Eine Herausforderung, die nicht unbedingt empfehlenswert ist. Fahrer sollten viel Erfahrung, gute Nerven – und natürlich den Führerschein – mitbringen.


Fahrräder


Für kurze Tagestouren eignen sich Fahrräder („saikal“) sehr gut. In den Innenstädten sind alte, schwere Modelle ohne Gangschaltung durchaus ausreichend (ca. 200 Rupien pro Tag). Für echte Bergtouren muss man sich natürlich ein Mountainbike leihen. Gut gewartete importierte Markenräder gibt es beispielsweise bei Mr. Sonam von Dawn till Dusk in Thamel/Kathmandu (www.nepalbiking.com).

„Wandern ist die vollkommenste Art der Fortbewegung, wenn man das wahre Leben entdecken will. Es ist der Weg in die Freiheit.“

Elizabeth von Arnim