Sehenswertes

Nepal lässt sich am besten mit Muße und zu Fuß erschließen. Chaotisches Gewusel auf den Straßen, Heiligtümer an jeder Ecke. Wohl dem, der genug Zeit hat, die kulturellen Höhepunkte und Naturschönheiten in Ruhe zu genießen. Lassen Sie sich durch die mangelnde Infrastruktur zur Langsamkeit verführen und entdecken Sie die Schönheit des Landes. Nirgendwo kann man so leicht Kultur, Trekken, Raften und Tierbeobachtungen miteinander verbinden, wie in Nepal. (Infos zu Trekkingtouren finden Sie unter „Trekking“.)


Kathmandutal


Das Kathmandu-Tal liegt rund 1300 Meter hoch, misst 30 mal 20 Kilometer, beherbergt über 60Orte bzw. Dörfer und geschätzte 1,5 Millionen Menschen. Es ist uralter Handelsplatz und Treffpunkt der Religionen. Hindus und Buddhisten leben und beten in sieben Welterbestätten: Kathmandu, Bhaktapur, Patan, Pashupatinath, Boudhanath, Swayambhunath und Changu Narayan. Besonders sehenswert sind die Altstädte in Kathmandu, Patan (auch Lalitpur genannt), Bhaktapur und Paunati. Die beiden Letzteren wurden mit deutscher und französischer Hilfe restauriert und in städtebauliche, nahezu autofreie Juwele verwandelt. Wunderbare Sammelsurien von Tempel- und Palastanlagen.


Um das religiöse Leben Nepals am intensivsten zu erleben, besucht man am besten einen der zahlreichen Pilgerorte. Eine der außergewöhnlichsten Glaubensstätten des Tals ist Swayambhunath. Der buddhistische, auf einem Hügel gelegene Stupa, gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist so etwas wie ein Wahrzeichen Kathmandus. Hoch über der Stadt gelegen, hilft er gut bei der Orientierung. Aufgrund der zahlreichen Affen, die sich hier scharen, ist die Sehenswürdigkeit auch als „Affentempel“ bekannt.


Der Stupa ist gekrönt von einem goldglänzenden Block mit den alles sehenden Augen des Buddhas. Er ist von Gebetsmühlen umgeben, die von Pilgern, die den Stupa umschreiten, in Bewegung gesetzt werden. Sein heutiges Aussehen erhielt der Tempel im 17. Jahrhundert. Die Ursprünge des Heiligtums liegen jedoch bereits im Jahr 460.


Nepals größtes Hindu-Heiligtum ist Pashupatinath. Der Tempelkomplex liegt ca. fünf Kilometer östlich der Innenstadt am heiligen Bagmati-Fluss, wo regelmäßig Leichenverbrennungen stattfinden. Der Tempel ist Shiva in seiner Form als „Herr der Tiere“ geweiht. Das Innere des Haupttempels mit seinem riesigen Shiva-Lingam ist für Nicht-Hindus jedoch verschlossen. Von der anderen Seite des Flusses lässt sich das bunte Treiben aber gut beobachten. Wer tagsüber hierherkommt, kann zum Stupa von Boudhanath weitergehen (ca. halbe Stunde Fußmarsch). Der 36 Meter hohe Stupa zählt zu den weltweit größten Bauwerken seiner Art.


Zum wichtigsten tibetischen Stupa außerhalb Nepals strömen täglich Scharen buddhistischer Mönche, Nonnen und Pilger. Die 13 Stufen der Pyramide auf der Spitze symbolisieren die Stationen auf dem Weg zur Erleuchtung.


Pokhara


Die Stadt Pokhara liegt ca. 145 Kilometer von Kathmandu entfernt und lockt gleich mit einer ganzen Reihe schneebedeckter Sieben- und Achttausender. Ein unglaublicher Kontrast bietet sich hier: Denn obwohl der grüne Ort nur 800 Meter hoch liegt, sind die Wohnsitze der Götter hier zum Greifen nah. An klaren Tagen hat man eine beinah uneingeschränkte Sicht auf die mehr als 8000 Meter hohen Gipfel des Annapurna und Manaslu.Dominiert wird das Panorama vom Bergmassiv des Machhapuchre („Fischschwanz“). Die Bergsicht in Kombination mit seiner Lage am idyllischen Fewa-See macht Pokhara zu einem der bedeutendsten Fremdenverkehrsorte des Landes. Außerdem ist der Ort Ausgangspunkt vieler Trekkingtouren.


Die meisten Touristen tummeln sich um den Fewa-See. Empfehlenswert und ruhiger ist jedoch auch der Begnas-See am Ostrand des Pokhara-Tals. Auch von dort aus lassen sich Spaziergänge und Wanderungen unternehmen. Schönstes Ausflugsziel der Gegend ist der Weltfriedensstupa. Er liegt auf 1113 Metern und ist das Wahrzeichen der Region. Der Blick von oben ist ausnehmend schön. Der Ausflug lässt sich auch mit einer Bootsfahrt auf dem See gut verbinden. Romantik pur.


Lumbini


Eine besondere Anziehungskraft hat auch der Ort Lumbini im Süden des Landes. Buddhisten bedeutet er ungefähr so viel wie den Christen Bethlehem. Hier, nahe der indischen Grenze, kam 563 v. Chr. Siddharta Gautama zur Welt, später Buddha genannt. Der Maya-Devi-Tempel, der über der Geburtsstelle errichtet wurde, ist in seinen Ursprüngen mehr als 2000 Jahre alt. Seit 1997 ist Lumbini Unesco-Welterbe.


Chitwan-Nationalpark


Neben dem Himalaya und kulturellen und religiösen Highlights hat Nepal auch noch eine ganz andere Seite zu bieten: Dschungel und Wildlife. Südwestlich von Kathmandu liegt der Chitwan-Nationalpark. Er ist der älteste Nationalpark Nepals und wurde 1984 zum Unesco-Welterbe erklärt. Hier leben unter anderem Tiger, Nashörner, Affen, Krokodile, Elefanten und über 450 verschiedene Vogelarten, darunter Tukane und Adler.


Größte Attraktion in Chitwan sind Ausritte auf Elefanten, die Beobachtung von Panzernashörnern und Kanufahrten zu den Krokodilen. Der Ausflug in den Park lässt sich auch gut mit einer Raftingtour verbinden. Ein ganz besonderes Erlebnis. Wo sonst kann man mit den Achttausendern im Rücken in die Dschungelgebiete des Tieflandes rauschen?

„Jeder wachsame Schritt, jede achtsame Handlung ist der direkte Weg zum Erwachen. Wo immer du gehst, da bist du.“

Siddharta Gautama / Buddha